M. Neukamm: Kommentar 15: Genau in dem hier angesprochenen Konvergenz-Problem kommt zum Ausdruck, daß die Meinung der Evolutionskritiker, Evolution erfordere eine strikte Reduktion auf den den reinen Zufall, stark in Zweifel gezogen werden kann. Beispielsweise eine durch Genkopplung zustandegekommene Kanalisierung von Evolution und Synorganisation – siehe dazu (12) – hätte nichts mehr mit mit Zufall zu tun. Kanalisierungen entziehen die Evolution dem Regime des Zufalls (näheres dazu in meiner neuen Arbeit), so daß die angenommenen Voraussetzungen, alle Gene müßten unabhängig voneinander „richtig“ mutieren, nicht mehr zwingend sind. Man mag zu RIEDLs Theorie stehen wie man will – klar ist doch, daß hier von Evolutionsgegnern vereinfachte Modelle vorausgesetzt werden, wobei fraglich ist, ob sie mit der Evolutionsdynamik noch irgend etwas zu tun haben.
Tatsache ist, dass es in einer Ursuppe keine Genkopplung gegeben haben kann, da es in einer Ursuppe Gene gar nicht geben kann. Der reine Zufall und ideale Bedingungen sind gemäß der Evolutionstheorie die einzige Ursache für das Auftreten des Lebens. Selbstorganisation (das Wort ist schon widersinnig) ist nichts anderes als Zufallsorganisation. Einzelheiten findet der Leser in meinem Beitrag: Ist die zufällige Entstehung informationstragender Makromoleküle möglich?.