Kommentar 11

M. Neukamm: Kommentar 11: Die Vergleichbarkeit mit Evolution fehlt in diesem Beispiel völlig. Es trägt weder dem ‚descent with modification‘ noch der Selektion Rechnung.

Wie soll es denn bei der Entstehung des ersten Lebewesens zu einer ‚Abstammung mit Veränderung‘ kommen? Von wem sollte denn das erste Lebewesen abstammen? Was soll sich denn verändert haben, wenn noch gar nichts da ist? Und was versucht eine Selektion auszufiltern, wenn noch gar nichts da ist, was gefiltert werden könnte? Außerdem wird dem aufmerksamen Leser nicht entgangen sein, dass ich sehr wohl von „modification“ sprach, nämlich vom Verkratzen (Mutationen im Erbgut) und „descent“, nämlich dem anschließenden Kopieren (Reproduktion des Lebewesens) der CD. Ich sehe den Wahrheitsgehalt meines Satzes: „Dass sich auf einer leeren CD durch abwechselndes Verkratzen und Kopieren im Laufe der Zeit eine komplexe Symphonie entwickelt, mag einem auch in Zeiträumen von Jahrmillionen nicht glaubhaft erscheinen.“ durch obigen Kommentar des Herrn Neukamm nicht gefährdet.

Dass ich Selektion in mein Beispiel nicht integriert habe (zum Beispiel jemand, der nach jedem Kratzer entscheidet, ob sich dieses Knacken schon etwas eher wie eine Symphonie anhört), hat auch seinen Grund. Mein Kommentar bezog sich nämlich auf Herrn Neukamms Satz: „Da Evolution auf stochastischen Mutationen beruht, ist sie folglich akausal und indeterministisch“. Wieso sollte ich also Selektion in mein Beispiel integrieren, wenn es in dem besprochenen Satz um Mutationen geht?